Sind die Kinder immer draußen, auch wenn es regnet oder schneit?
Die Kinder sind täglich vier bis fünf Stunden in der Natur unterwegs.
Bei Extremwetterlagen halten wir uns rund um den Standplatz des Bauwages auf, um
bei Dauerregen oder Minusgraden den beheizten Bauwagen nutzen zu können.
Wichtig ist die richtige Kleidung, wenn die Kinder nicht naß werden oder frieren
haben sie mit Dauerregen oder mit Kälte keine Probleme, da sie immer in Aktion
sind.
Wo gehen die Kinder auf die Toilette?
Wir sind meisten mit den Kinder im Wald unterwegs deshalb macht eine feste
Toilette am Bauwagen keinen Sinn. Große Geschäfte werden vergraben. Erfahrungsgemäß
stellen sich die Kinder darauf ein zu Hause auf Toilette zu gehen.
WaKi nur was für Jungs?
Im den ersten zwei Jahren hatten wir deutlich mehr Mädchen als Jungen. Mädchen
matschen auch gerne im Dreck, rodeln, sägen und klettern genauso wie die Jungs
während der Kigazeit und werden erst nachmittags kleine Prinzessinnen im Kleidchen.
Sind die Kinder öfter krank?
Im Gegenteil: Erfahrung und Statistiken belegen, siewerden weniger krank als andere.
Welche Vorsichtsmaßnahmen werden ergriffen, um eine Gefährdung der Kinder
durch Fuchsbandwurm oder Zecken zu vermeiden?
-Fuchsbandwurm: Wir besprechen täglich unsere Anti-Fuchsbandwurmregel, die
da lautet: "Es darf nichts vom Waldboden oder von unter einem Meter hohen Hecken
und Sträuchern gegessen werden." Kräuter und Beeren, die wir sammeln,
werden in 70 Grad heißem Wasser
gewaschen oder abgekocht. Vor jedem Essen werden die Hände gründlich mit
Lavaerde und Wasser gewaschen.
- Zecken: Zu jeder Jahreszeit gehen wir Wurzelzwerge "Ganzkörper - Kleidungsbedeckt".
Die Kinder sollen täglich nach dem Kindergarten nach Zecken abgesucht werden.
Zecken, die während der Kindergartenzeit entdeckt werden, werden von den Erzieherinnen
entfernt. Der Zeckenvorfall wird dokumentiert. Die Nachsorge des Zeckenbisses steht
in der Verantwortung der Eltern.
Wie sieht die "Ausrüstung"der Kinder aus? Welche Kleidung brauchen
sie?
Einen stabilen Rucksack mit Brustgurt mit folgendem Inhalt: Trinkflasche ½
Liter (im Winter mit Thermohülle), Vesperbox (ohne Süßigkeiten und
Verpackungen), Thermo-Sitzunterlage, Kleidung: Zwiebellook d.h. mehrere Schichten
Kleidung werden übereinander getragen. Die letzte Zwiebelschicht sollte aus
regen- und winddichtem Material bestehen (Buddelhosen / Anorak). An den Füßen
sollten die Kinder mit stabilen/wasserdichten Wander - oder Trekkingstiefeln ausgestattet
werden. Auf dem Kopf ist immer eine der
Jahreszeit angepaßte Bedeckung. Im Winter sollten die Kinder noch ein paar
Ersatzhandschuhe dabei haben. Ersatzwäsche haben wir im Bauwagen.
Haben die Kinder Spielsachen im Wald, kann mit den Kindernüberhaupt gebastelt
werden?
Die Natur bietet zum Spielen alles was unsere Kinder benötigen. Die Natur setzt
der Kreativität keine Grenzen. Vorgefertigte Spielmaterialien sollten nicht
mitgebracht werden. Für handwerkliches Tun und
Bastelarbeiten bieten wir eine Vielzahl von Werkzeugen und Materialien an wie z.B.
Leder/Schnüre/Scheren/Federn/Perlen/Kleber.....
Findet Vorschule statt?
Die ganzheitliche Entwicklung des Kindes im Waldkindergarten wird durch bestimmte
Aktivitäten, durch Erfahrungslernen (mit allen Sinnen wahrnehmen) und durch
die motorische Vielfalt gefördert. In einer
Maxigruppe (Kinder,die im darauffolgenden Jahr eingeschult werden) besondere Aktivitäten
durchgeführt, die die Feinmotorik und das kognitive Verständnis fördern.
Wir halten uns dabei an den Vorschulplan.
Der Wald unterstützt die primäre Motivation
der Kinder, sich durch Entdecken, Sammeln und Experimentieren mit der Umwelt auseinander
zu setzen. Die Kinder müssen lernen, sich an Regeln zu orientieren, sich gegenseitig
zu helfen und angemessen mit Konflikten umzugehen. Waldkinder, ein wilder Haufen? Im Gegenteil, durch die
alltäglichen Herausforderungen und die gemeinsamen Abenteuer im Wald wird für
die Kinder soziales Miteinander
ganz normal. Es gibt gerade hier Regeln an die sich die Kinder halten müssen,
allein schon um die Sicherheit zu gewährleisten.